Smart Warehousing

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Sowohl im Einzelhandel als auch in der produzierenden Industrie gehen mit der Digitalisierung durch das Internet zahlreiche neue Möglichkeiten einher. Im industriellen Gewerbe beispielsweise bietet neben der Logistik 4.0 sogenanntes Smart Warehousing großes Potenzial der Optimierung und Spezialisierung. Dies gilt insbesondere für Großunternehmen: Wege für neue, effizientere und teils autonome Geschäftsmodelle beziehungsweise Produktionsketten werden geebnet.

Softwarelösungen für Herstellung und Logistik

Ganz gleich, ob Fernseher, Esstisch oder Autokarosserie: Im Rahmen der Herstellung von Gegenständen, die nicht als Einzelteile in den Verkauf gelangen, fallen Schritte an, die etliche Arbeiten beinhalten. Ein Großteil dieser Arbeiten wird mittlerweile vollautomatisch durchgeführt. Der sogenannten ersten, zweiten und dritten industriellen Revolution sei Dank. Smart Warehousing dient in diesem Sinne als eine Art Brücke: Arbeitskräfte werden geschont, Softwarelösungen in die Herstellung sowie Logistik einbezogen und Produktionsstätten miteinander verknüpft. Das Ergebnis: Ein optimiertes Herstellungsverfahren verschiedenster Komponenten, die nahtlos eingelagert, für die Produktion vorbereitet, hergestellt, zwischengelagert oder direkt weiterverarbeitet und letzten Endes versendet werden.

Softwarelösung für Herstellung und Logistik
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Ein Konzept macht Schule

Sinn und Zweck von Smart Warehousing ist eine fließende Produktionskette. Da Herstellungsprozesse jedoch nutzerorientiert sind und von Betrieb zu Betrieb variieren, ist im Konzept Smart Warehouse der Fokus auf die fachgerechte und effiziente Warenlagerung sowie -beförderung gelegt.

Fachgerechte Warenlagerung

Unter der Bezeichnung der fachgerechten Warenlagerung ist eine solche zu verstehen, die die Eigenschaften der Ware berücksichtigt. Müssen Kühlketten eingehalten werden? Darf die Ware nicht in Kontakt mit Sonnenlicht oder Feuchtigkeit gelangen? Mithilfe von Schutzcontainern und Sicherheitsvorrichtungen werden sämtliche Elemente im cleveren Warenhaus fachgerecht verstaut.

Effiziente Warenlagerung

Die Effizienz eines Smart Warehouse beruht auf verschiedenen Faktoren. Kurze Transportwege innerhalb des Warenlagers beispielsweise spielen eine große Rolle. Typisch und insofern auch entscheidend sind ebenso autonome Kleinst- und Großgeräte, die mit einer fachspezifischen Software arbeiten. Des Weiteren sollten Aspekte wie die Datenerfassung in die Planung einfließen. Eine schnelle und korrekte Zuordnung der Waren spart Zeit, ergo Geld. Nicht zuletzt spiegelt die Raumflächennutzung die Effizienz eines guten Warenlagersystems wider. Ein Leitsatz der modernen Logistik: Viele Waren auf kleiner Fläche unterbringen.

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Das Ziel, die Anforderung an eine Produktionslogistik gemäß des Smart-Warehousing-Konzeptes, ist schnell erfasst. Im Gegenteil zu dem Weg, den möglichen Umsetzungen: die Warenverwaltung 4.0 steht in enger Verbindung mit der Logistik 4.0. Folglich müssen zahlreiche Strukturen des modernen Logistikmanagements bestehen, beziehungsweise auf- und ausgebaut werden, um das volle Potenzial eines Smart Warehouse nutzen zu können. Als Grundlage für einen reibungslosen Aufbau und Ablauf sind Software-Plattformen anzusehen. Sie ermöglichen die Kommunikation der technischen Helfer und spielen nicht zuletzt bei der Datenerfassung und -verarbeitung entscheidende Rollen. Lieferanten für Komplettlösungen aus dem Bereich der modernen Warenverarbeitung wie MM Logistik haben mehrere Software-Plattformen konzipiert.

Datalogic Lynx - Datenerfassungsterminal - Win Embedded Handheld 6.5 - 512 MB - 6.9 cmIn den Linien „KiSoft“ und „SAP EWM by Knapp“ sind verschiedene Programme enthalten, die branchenspezifische Vorteile mit sich bringen. Spielen auch Sie mit dem Gedanken, eine Warenverwaltung von morgen einzusetzen, sollte Sie unbedingt bestehende Strukturen berücksichtigen, sofern diese denn vorhanden sind. Können bewährte Programme in die neue Inventarführung integriert werden, sparen Sie Zeit und Geld. Auf diese Weise umgehen Sie eventuell auch den Einsatz neuer technischer Komponenten. Schließlich müssen an den zahlreichen Schnittstellen, die das Warencenter der Zukunft offenbart, Übergänge geschaffen werden. Teilweise sind komplette Anlagen zu ersetzen. Die Investitionen belaufen sich folglich nicht auf „Peanuts“. Doch ein ausgeklügeltes Smart Warehouse ist jeden einzelnen Cent wert! Die Ersparnisse in den Betriebskosten und die gesteigerte Produktivität entlasten das Firmenbudget auf Dauer, sodass sich die Ausgaben nach einer Weile amortisiert haben.

Produktionslogistik von morgen – mit der Technik von heute

Entscheidend bei der Konzeptualisierung eines Smart Warehouse ist die zugrunde liegende Software. Ist ein Logistikprogramm beziehungsweise Lagersystem bereits vorhanden, kann dieses meist, jedoch nicht immer, spezifiziert werden. Folglich gilt es zunächst, die Kompatibilitäten von bestehenden mit möglichen weiteren Strukturen in die Planung einzubeziehen. Ein Tipp: Achten Sie bei der Umsetzung auf die Zukunftstauglichkeit der Gerätschaften und Programmwelten. Anbieter für Smart-Warehouse-Systeme können konkrete Aussagen über baldige Neuerscheinungen geben. Ebenfalls wichtig bei der Gestaltung: Kann das Lager mit Gerätschaften der Datenerfassung und -verarbeitung kommunizieren? Wenn ja, mit welchen? Und wie erfolgt die Synchronisation der Datenbanken? Eine effiziente Logistik schließt auch die mobile Datenerfassung ein. So sind Waren in Echtzeit zu „verfolgen“. Werden Kunden, Zulieferer oder Kooperationspartnern Einblicke in ausgewählte Bereiche des Verwaltungskonzepts gewährt, können diese ebenfalls effizienter ihre Arbeitsschritte planen. Indirekt sparen Sie zudem Zeit, da keine Anfragen bezüglich des Versand- beziehungsweise Fertigungsstatus zu beantworten sind.

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Da das Lager einen Schwerpunkt im „cleveren Warenhaus“ darstellt, wurden für diesen Bereich besonders viele Konzepte erarbeitet. Ein „klassisches“ Lagersystem ist in Form mehrstöckiger Einheiten konzipiert: Ähnlich wie eine überdimensionale Schublade bietet das Smart Warehouse Unterschlupf für Tausende Produkte. Da sich die Anforderungen der Warenverwaltung schnell ändern können, lohnt es sich, ein variables Lagersystem zu installieren. Die Segmente können in ihrer Größe angepasst werden, die Flächennutzung wird optimiert. Den Transport der eingelagerten Waren übernehmen autonome Roboter, die wahlweise als „Shuttle“ dienen und sich ihren Weg durch das Warenlager bahnen. Der Anbieter Europa Systems hat mit seinem „ES SMART“ einen vielseitigen Transporthelfer geschaffen. Eine Alternative bieten Schienensysteme beziehungsweise Fließbandkonzepte. Beide Varianten bieten Vor- und Nachteile. Shuttles sind flexibler, benötigen jedoch sehr präzise Anweisungen respektive umfangreiche Software. Schienensysteme gewähren einen schnelleren Warenverkehr, sind jedoch nur unter großem Aufwand anpassbar. Die Warenverarbeitung erfolgt im Lager der Zukunft alsdann weitgehend autonom. Perfekt konzipiert können interaktive Gabelstapler Lieferungen entgegennehmen, integrierte Datenerfassungsgeräte dienen der Protokollierung und die Einbindung in das Produktionssystem oder in die Verteilung im Lager erfolgt ohne Verzögerung. Selbiges Prinzip gilt für das Ende der Produktionskette: Sind die Güter final bearbeitet, können diese ohne menschliches Zutun an die Abnehmerzonen transportiert sowie ausgehändigt werden. Moderne Barcodes in 2D- oder 3D-Struktur bieten dem Transportdienst die Möglichkeit, Dienste mittels Barcode-Scanner für die mobile Datenerfassung zu nutzen.

Laptop mit Arbeitssoftware
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Ein Blick über den Palettenrand

Das Grundkonzept der Logistik 4.0 und deren primären Aufgaben stehen. Je nach Lagersystem können allerdings viele weitere Funktionen mit Smart Warehousing einhergehen. Umweltschonende Arbeitsschritte etwa erhalten vermehrt Aufmerksamkeit: Effizientere Transportkonzepte wirken sich nicht nur positiv auf das Zeitmanagement aus. Energien für den Betrieb der Transportsysteme können gesenkt und Waren, die eine sofortige Weiterverarbeitung erfordern, ohne „Wiederaufbereitungsmaßnahmen“ verwendet werden. Müssen etwa Stahlelemente heiß, weil noch formbar, verarbeitet werden, erübrigen sich Maßnahmen zum Aufwärmen der Elemente, wenn diese unmittelbar transportiert werden. Schutz kann ein Logistikkonzept der Moderne nicht nur der Umwelt bieten: Seit dem Inkrafttreten der DSGVO hat der Datenschutz in jedem Betrieb eine wichtige Rolle eingenommen. Welche Informationen die Datenerfassungsgeräte aufnehmen, weitergeben und speichern dürfen, verraten Experten der Logistikbranche und Datenschutzbeauftragte. Zu guter Letzt wirkt sich autonome Logistik auf die Mitarbeiter aus: Arbeitsschritte entfallen; Personal kann gezielter eingesetzt werden. Schulungen mit den Schwerpunkten IT und Kommunikationstechnik befähigen zudem zur fachgerechten Bedienung der umfangreichen Systeme.

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